👩👦 LRS oder Legasthenie?
Wie du erkennst, was dein Kind braucht
10/5/20252 min read


Viele Menschen verwenden die Begriffe Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) und Legasthenie als wären sie dasselbe. Doch genau hier liegt oft eine große Verwirrung – und es ist wichtig, den Unterschied zu kennen.
Unter dem Begriff LRS versteht man in der Regel eine allgemeine Schwäche beim Lesen und Schreiben. Sie kann sehr unterschiedliche Ursachen haben: Manche Kinder hatten vielleicht längere Krankheitsphasen, wodurch sie viel Unterricht verpasst haben. Andere hatten keine ausreichende Förderung oder schlicht zu wenig Übung. Auch schwierige Lernbedingungen, zum Beispiel häufige Lehrerwechsel oder Stress im familiären Umfeld, können dazu führen, dass ein Kind eine LRS entwickelt. Man könnte also sagen: Eine LRS ist oft erworben und hängt mit äußeren Faktoren zusammen.
Die Legasthenie dagegen ist etwas anderes. Sie ist eine angeborene und dauerhafte Lernstörung, die unabhängig von Intelligenz oder Fleiß auftritt. Betroffene Kinder haben trotz normaler oder sogar überdurchschnittlicher Begabung große Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen und Schreiben. Sie verwechseln Buchstaben, lassen Wörter aus oder brauchen beim Lesen ungewöhnlich lange. Wichtig ist: Legasthenie ist keine Frage mangelnder Anstrengung. Kinder mit Legasthenie strengen sich oft besonders stark an, erreichen aber ohne gezielte Förderung nicht die gleichen Ergebnisse wie andere.
Der entscheidende Unterschied liegt also darin:
LRS = eine Schwäche, die sich aus äußeren Umständen ergibt, und die man oft mit gezieltem Üben und besserem Unterricht wieder ausgleichen kann.
Legasthenie = eine neurologisch bedingte, dauerhafte Beeinträchtigung der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten, die spezielles Training und langfristige Unterstützung erfordert.
Ein Beispiel macht das vielleicht deutlicher:
Stell dir zwei Kinder vor. Das eine hatte in der Grundschule lange Zeit keinen festen Lehrer und hat dadurch viel verpasst. Es kann schlecht lesen und schreiben – das ist eine LRS. Mit regelmäßiger Förderung kann dieses Kind aber die Rückstände wieder aufholen.
Das andere Kind dagegen hatte von Anfang an gute Lehrer, bekam viel Unterstützung zuhause, und trotzdem bleiben die Probleme beim Lesen und Schreiben bestehen. Hier liegt sehr wahrscheinlich eine Legasthenie vor.
Beide Kinder brauchen Hilfe – aber die Art der Hilfe ist unterschiedlich. Bei einer LRS kann man mit gezielten Übungen oft schnelle Fortschritte erzielen. Bei einer Legasthenie hingegen braucht es ein spezielles, langfristiges Training, das auf die besonderen Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse dieser Kinder eingeht.
Und noch etwas ist wichtig: Kinder mit Legasthenie sind nicht weniger intelligent, nicht weniger fleißig und auch nicht weniger talentiert. Sie lernen nur auf andere Weise, und das muss man respektieren und unterstützen.
Zusammengefasst: LRS ist eine Schwäche – Legasthenie ist eine Störung. Beide haben aber gemeinsam, dass die betroffenen Kinder Verständnis, Anerkennung und die richtige Förderung brauchen. Denn nur dann können sie ihr volles Potenzial entfalten – und das ist oft sehr viel größer, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
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