Über meine Legasthenie-Plattform

Ich kläre über Legasthenie und ihre Unterschiede zur Lese-Rechtschreib- Schwäche auf, berichte über mögliche Ursachen und individuelle Trainingsmöglichkeiten.

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Legasthenie verstehen

Legasthenie – Verständnis und Unterstützung

Legasthenie ist eine neurologische Störung, die die Fähigkeit beeinträchtigt, geschriebene Sprache zu verstehen und zu verarbeiten. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Sinneswahrnehmungen, bei denen das Gehirn Informationen auf ungewöhnliche Weise verarbeitet.

Oft wird Legasthenie mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) verwechselt. Während LRS eine erworbene Dysfunktion darstellt, ist Legasthenie angeboren. Sie verhindert, dass Betroffene Symbole – wie Buchstaben, Zahlen oder Noten – zuverlässig Lauten und Bedeutungen zuordnen können. Man spricht hier von differierenden Sinneswahrnehmungen.

Menschen mit Legasthenie können Schwierigkeiten haben, Buchstaben zu erkennen, Wörter zu lesen oder zu schreiben und Sätze zu verstehen. Dies kann das Lernen, die schulische Leistung und das Selbstvertrauen erheblich beeinträchtigen.

Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, Menschen mit Legasthenie gezielt zu unterstützen und gute Trainingserfolge zu erzielen. Zunächst wird analysiert, in welchen Bereichen die Sinneswahrnehmungen noch nicht optimal ausgeprägt sind. Im zweiten Schritt werden diese gezielt geschult, die Konzentration gefördert und damit Lernerfolge erzielt. Zum Training gehören spezielle Lernprogramme, individuelle Lernpläne, technologische Hilfsmittel sowie die enge Zusammenarbeit mit Lehrern und Eltern, um eine bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten.

Wichtig ist zu verstehen, dass Legasthenie nichts mit Intelligenz zu tun hat, sondern eine neurologische Unterschiedlichkeit darstellt, die mit der richtigen Unterstützung erfolgreich bewältigt werden kann.

Mit gezieltem Training und passender Hilfe können Menschen mit Legasthenie ihre Fähigkeiten entfalten, erfolgreich sein, Selbstvertrauen gewinnen und ihre Lese- und Schreibkompetenzen deutlich steigern.

Erkennen von Legasthenie

Legasthenie erkennen und verstehen

Viele Eltern und Lehrkräfte stehen bereits ab der ersten Klasse vor der Herausforderung, wenn ein Kind Buchstaben nicht richtig lernt oder Schwierigkeiten hat, Silben und Wörter korrekt zu lesen. Trotz intensiver Übung, Wiederholungen und Fleiß stellen sich oft keine spürbaren Verbesserungen ein. Ein Satz, den ich besonders häufig höre, lautet:
„Manchmal schreibt mein Kind ein Wort richtig, und ich denke, es hat es verstanden – beim nächsten Mal ist alles wieder falsch! Wie kann das sein?“

Solche Erfahrungen führen bei Eltern und Lehrkräften oft zu Frust und Unsicherheit. Es ist daher besonders wichtig, zu verstehen, wie sich Legasthenie auf das menschliche Gehirn auswirkt, welche Folgen sie haben kann und welche Anzeichen tatsächlich auf eine Legasthenie hindeuten.

Legasthenie oder Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)?

Viele fragen sich: Liegt bei einem Kind, das Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben hat, Legasthenie vor oder „nur“ eine LRS? Der Unterschied ist entscheidend für die richtige Förderung.

Der Unterschied:

  • Legasthenie ist eine angeborene, genetisch bedingte Störung, die die sprachliche Verarbeitung im Gehirn betrifft. Sie ist unabhängig von der Intelligenz und tritt häufig familiär gehäuft auf. Legasthenie begleitet Betroffene ein Leben lang, doch gezielte Förderung kann deutliche Fortschritte ermöglichen.

  • LRS hingegen ist oft vorübergehend. Sie entsteht häufig durch äußere Umstände, wie unzureichende Förderung, mangelnde Übung oder psychische Belastungen. Mit gezielter Unterstützung lassen sich LRS-Schwierigkeiten meist vollständig überwinden.

Typische Anzeichen einer Legasthenie

Kinder mit Legasthenie zeigen häufig:

  • Eine deutliche Diskrepanz zwischen ihrer eigentlichen Intelligenz und ihren Lese-/Rechtschreibleistungen

  • Schwierigkeiten, Buchstaben oder Wörter korrekt zu erkennen, selbst nach mehrmaligem Üben

  • Probleme, Laute zu unterscheiden oder Silben korrekt zu verbinden

  • Buchstabenverdrehungen (b/d, p/q) oder Buchstabenauslassungen beim Schreiben

  • Langsames, stockendes Lesen

  • Unaufmerksamkeit, Konzentrationsprobleme oder andere Verhaltensauffälligkeiten beim Lesen und Schreiben

  • Eine familiäre Häufung ähnlicher Probleme bei Eltern oder Geschwistern

Anzeichen für LRS

Bei LRS treten oft folgende Merkmale auf:

  • Fehler im Lesen und Schreiben, die meist auf unzureichende Übung oder Förderung zurückzuführen sind

  • Deutliche Leistungssteigerungen bei gezielter Unterstützung

  • Schwächen, die zeitlich begrenzt und oft durch äußere Faktoren wie Schulwechsel, Erkrankungen oder psychische Belastungen erklärbar sind

Diagnose und Abklärung

Um Legasthenie und LRS sicher zu unterscheiden, sind sorgfältige Beobachtung und Diagnostik wichtig:

  • Beobachtungen und Gespräche: Eltern und Lehrkräfte geben wertvolle Hinweise, wann und wie die Schwierigkeiten auftreten

  • Testverfahren: Standardisierte Lese- und Rechtschreibtests helfen, die genauen Schwächen zu erkennen. In meiner Praxis biete ich diese Tests an, führe ausführliche Anamnesegespräche durch und erstelle auf Wunsch Gutachten

  • Fachliche Abklärung: Bei Bedarf arbeite ich mit Kinder- und Jugendpsychologen oder spezialisierten Legasthenietrainern zusammen

  • Ausschluss anderer Faktoren: Hör- oder Sehprobleme sowie Entwicklungsverzögerungen werden berücksichtigt und ausgeschlossen

Was tun bei Auffälligkeiten?

Egal, ob Legasthenie oder LRS vorliegt, entscheidend ist:

  • Frühzeitige Förderung: Je früher Schwächen erkannt und gezielt trainiert werden, desto besser die Prognose

  • Individuelle Förderprogramme: Auf die Bedürfnisse des Kindes zugeschnittene Übungen bringen messbare Fortschritte

  • Enge Zusammenarbeit: Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte sollten gemeinsam den besten Weg für das Kind gestalten

Fazit

Die klare Unterscheidung zwischen Legasthenie und LRS ist wichtig, um passgenaue Unterstützung zu gewährleisten. Legasthenie ist eine lebenslange genetische Disposition, während LRS meist temporär ist. Beide Zustände lassen sich durch gezieltes Training und einfühlsame Förderung deutlich verbessern.

Wenn Sie sich unsicher sind oder Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Gemeinsam finden wir den besten Weg, um Ihrem Kind die Freude am Lesen und Schreiben zurückzugeben und es langfristig zu stärken.